Ja, ich darf trotz meiner langjährigen spirituellen Praxis von fast vier Jahrzehnten auch Wut empfinden und sie zum Ausdruck bringen. Es ist ganz normal, menschliche Emotionen zu erleben, und Wut ist ein natürlicher Teil des Lebens. Trotz meiner spirituellen Praxis bin ich nicht davon befreit, manchmal wütend zu sein.

Ich habe gelernt, dass es wichtig ist, wie ich mit meiner Wut umgehe. Durch meine langjährige spirituelle Reise habe ich Fähigkeiten entwickelt, um mit schwierigen Emotionen konstruktiv umzugehen. Zum Beispiel kann ich Meditation und Reflexion nutzen, um meine Wut zu verstehen, ihre Ursachen zu erkennen und Wege zu finden, sie auf eine gesunde und konstruktive Weise auszudrücken ohne sie zu unterdrücken.

Insgesamt erlaube ich mir selbst, menschlich zu sein und die gesamte Bandbreite der Emotionen zu erfahren, während ich gleichzeitig Wege suche und finde, konstruktiv mit ihnen umzugehen. Dabei sind Ehrlichkeit, Meditation, Sport, Schreiben und anschliessende tiefe Reflektionen mit mir tief vertrauten, ehrlichen Menschen ein super Hilfsmittel.
Und wer mich gut kennt, weiss, dass ich selbst auch immer mal wieder tiefe Erkenntnisse durch die Arbeitsblätter von Colin Tipping erlange, nachdem ich in einem Gewitter Luft gemacht habe.

Mir scheint Ehrlichkeit und Authentizität von entscheidender Bedeutung. Es ist wichtig, Menschlichkeit mit all ihren Ecken und Kanten zu zeigen, anstatt ein Bild von spiritueller Perfektion zu vermitteln und die Schatten zu verdrängen.

Das Zeigen von Schwächen, Unvollkommenheiten und Fehlern kann tatsächlich dazu beitragen, spirituelle Arroganz zu vermeiden. Denn wenn wir unsere menschliche Natur akzeptieren und offen über unsere Herausforderungen sprechen, schaffen wir eine Atmosphäre der Ehrlichkeit, des Mitgefühls und der gegenseitigen Unterstützung.

Spiritualität sollte nicht dazu dienen, ein Bild von Überlegenheit oder Perfektion zu vermitteln, sondern vielmehr dazu, uns selbst und anderen zu helfen, ein tieferes Verständnis für das menschliche Dasein zu entwickeln und uns auf unserem Weg der persönlichen Entwicklung zu unterstützen.

Durch die Anerkennung und Akzeptanz unserer eigenen Menschlichkeit können wir auch anderen erlauben, authentisch zu sein und ihre eigenen Erfahrungen zu teilen, ohne Angst vor Urteilen oder Ablehnung zu haben. Dies fördert eine Atmosphäre der Offenheit, des Respekts und der Verbundenheit.

Indem wir unsere eigenen Schatten erkennen und akzeptieren, sind wir weniger geneigt, sie zu unterdrücken oder zu verdrängen. Stattdessen können wir mitfühlend und liebevoll mit uns selbst umgehen, während wir an ihrer Transformation arbeiten.
Was für ein Geschenk! In Liebe, Heidy

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